Am 6. Oktober 2021 begrüßte die Teutoburger Energie Netzwerk eG erstmalig wieder alle Mitglieder und Gäste persönlich zur Generalversammlung, die im vergangenen Jahr aus Infektionsschutzgründen nur im schriftlichen Umlaufverfahren stattfinden konnte. Unter entsprechenden Hygienebestimmungen trafen die TEN-Mitglieder in der Sporthalle Gellenbeck zusammen, um das Ergebnis der genossenschaftlichen Pflichtprüfung für das abgelaufene Geschäftsjahr erläutert zu bekommen und Details über das Jahresergebnis zu erfahren.
Die Leitung der Versammlung übernahm der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft Hubert Nüvemann. Er führte aus, dass der Jahresabschluss 2020 gesetzlich geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurde.
Der Vorstandsvorsitzende Peter Obermeyer übernahm und berichtete über wichtige Veränderungen im letzten Jahr, wie beispielsweise die Übernahme des Erdgasnetzes in Sassenberg, die Zunahme von Eigenerzeugungsanlagen im Netzgebiet, den Rückbau der Freileitungen sowie die insgesamt positive Entwicklung beim Erdgasabsatz. Die Abnahmemengen von Strom sind hingegen leicht rückläufig, da größere Gewerbekunden coronabedingt geringere Abnahmemengen benötigten als im Vorjahr. Anschließend rückte er die derzeitigen Herausforderungen in den Mittelpunkt. So steigen beispielsweise derzeit die Energiepreise rasant. Zudem gibt es immer wieder neue Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers. Positives gab es über das Kalte Nahwärme Netz im Hagener Neubaugebiet Hexenholz zu berichten. Ein vergleichbares Netz wird derzeit auch in Hilter a.T.W. aufgebaut.
Das Vorstandsmitglied Michael Benning verkündete nach langjähriger positiver Geschäftsentwicklung seit zuletzt 2013 ein negatives Jahresergebnis. Der Hauptgrund liegt im Wesentlichen im Kohleausstiegsgesetz. Die Bundesregierung hat dabei die Vorschläge der Kohlekommission in weiten Teilen nicht umgesetzt und mit dem vorgelegten Gesetz eine Neubewertung der Kraftwerksverträge notwendig gemacht. Diese Entwicklung zwingt die TEN dazu, ihre hierfür gebildeten Drohverlustrückstellungen auf 10,6 Mio. Euro zu erhöhen, woraus das negative Jahresergebnis in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro resultierte. Das Kerngeschäft konnte, trotz der coronabedingten Umstände, stabil gestaltet werden. Durch eine Entnahme aus den Rücklagen konnte ein Bilanzgewinn ausgewiesen werden, so dass den Genossenschaftsmitgliedern eine Dividende in Höhe von 1,5 % ausgezahlt werden konnte.
Das Unternehmen verfügt trotz der Entnahme aus den Rücklagen weiterhin über hohe Ergebnisrücklagen, die wirtschaftliche Eigenkapitalquote liegt bei 42%. Die Bilanzsumme konnte im Vergleich zum Vorjahr von 53,2 Mio. Euro leicht auf 53,6 Millionen Euro gesteigert werden. Im vergangenen Jahr wurden zudem Investitionen von rund 4,2 Millionen Euro getätigt, die insbesondere in aufwendige 10 kV Verkabelungsmaßnehmen und die Erschließung eines neuen Baugebietes in Hagen a.T.W. flossen.
Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat wurden durch die Versammlung einstimmig entlastet.
Das langjährige Aufsichtsratsmitglied Franz-Josef Otte schied nach 17 Jahren aus. Neu und einstimmig in den Aufsichtsrat wurde der Gastronom Hubert Schowe aus Bad Laer gewählt. Auch die Abstimmung über Satzungsänderungen, die es künftig ermöglichen, schriftliche beziehungsweise digitale Generalversammlungen durchzuführen, verlief einstimmig.